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Amoklauf - Gibt es keine andere Lösung?!

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Amoklauf - Gibts keine andere Lösung?!
Angst....
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Nachdem es schon wieder zu einem Amoklauf gekommen ist, hab ich mich entschieden, dieses Thema einmal gesondert zu betrachten - wohl auch, weil ich damals selbst betroffen war und ich nicht mehr untätig rumsitzen möchte.
 
Es kann doch nicht sein, dass es immer wieder zu solchen Vorkommnissen kommt. Es darf nicht länger weggeschaut werden! Wir müssen etwas tun.
 
Wie kann man als einzigen Ausweg aus einer Krise den Mord an anderen Menschen sehen? Kann man sich heute nicht mehr unterhalten, Probleme ansprechen oder diskutieren? Wieso schwinden die Chancen, sich verstanden zu fühlen?
 
 
 

Was versteht man unter einem Amoklauf?

Das Wort Amok (malaiisch meng-âmok, in blinder Wut angreifen und töten) bedeutet eine psychische Situation, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist. Als den Amoklauf auslösende Faktoren sind inzwischen hauptsächlich vier Ursachen ausgemacht worden:

  • die mehr oder weniger fortgeschrittene psychosoziale Entwurzelung des potentiellen Täters;

  • der Verlust beruflicher Integration, sei es durch Arbeitslosigkeit, Rückstufung oder Versetzung;

  • zunehmend erfahrene Kränkungen unterschiedlicher Art und durch unterschiedliche Personen und

  • Konflikte mit Liebespartnern.

Oft spielen vor einem Amoklauf mehrere dieser Faktoren eine Rolle. Dabei sind sie nicht unmittelbar direkt vor dem Ereignis gelegen, sondern können bereits längere Zeit bestehen.

Untersuchungen haben ergeben, dass sich der typische Amoklauf nach folgendem Muster abspielt.

Vorstadium : Zunächst erfolgt das Vorstadium eines mehr oder weniger langen Brütens und Grübelns. Dem potenziellen Täter erscheint sein Umfeld zusehends undurchdringlich, seine Sichtweise der Welt verdunkelt sich mehr und mehr, er isoliert sich selbst, vor allem bezüglich seiner sozialen Kontakte und zieht sich weitgehend aus der Welt zurück, die für ihn immer bedrohlichere Züge annimmt. Die erlernten Anpassungsmechanismen zerfallen allmählich, soziale und psychische Desintegration vermischen sich und setzen einen Regressions­prozess in Gang.

Wutanfall : Unmittelbar vor der Tat erfolgt ein Wutanfall, der sich in einer Reihe von Tötungshandlungen ohne ersichtliches Motiv entlädt. Dabei wird der Blick des Amokläufers starr, er reagiert kaum auf andere Reize, ist nicht mehr ansprechbar.

Suizid : Der Amoklauf endet oft, aber nicht zwingend, im Suizid des Täters. Dem Amoklauf wohnt also neben den Tötungsabsichten auch oft eine selbstmörderische Komponente bei, da ihm erst nach der Tat bewusst wird, was er getan hat.

Chronologie der Amokläufe der letzten Jahre...

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Aktualisierungen, die man eigentlich nicht machen möchte, aber notwendig sind, um zu zeigen, dass solche Tragödien immer wieder passieren. 

Wiederkehrend, fortwährend, immer aktuell... LEIDER!!! Ich wäre so froh, wenn ich hier nichts mehr hinzufügen müsste, aber irgendwie ist mir das nicht vergönnt.

 

17.09.2009

Der Abiturient Georg R. verletzt bei einem Anschlag am humanistischen Gymnasium Carolinum in Ansbach acht Mitschüler und einen Lehrer. Die Tat wurde offenbar lange im Voraus geplant.

Einer Schülerin fügt er eine lebensgefährliche Kopfverletzung zu, eine andere erleidet schwere Brandwunden. Der 18-Jährige selbst wird bei seiner Festnahme durch mehrere Schüsse schwer verletzt.

03.04.2009

Jiverly Wong, ein 41-jähriger Immigrant aus Vietnam, erschießt in einem Zentrum für Einwanderer 13 Menschen und begeht anschließend Selbstmord.

11.03.2009

Und wieder ist es passiert, wieder in Deutschland, Winnenden.. Wieder sind Menschenleben ausgelöscht worden, diesmal 15 Opfer, die nichts dafür konnten. Tim K., wieder ein "unauffälliger Junge von nebenan".

Auch im US-Bundesstaat Alabama hat ein Amokläufer ein Blutbad angerichtet: In zwei Orten des Bezirks Geneva erschoss er am Dienstag nach Angaben der Polizei mindestens zehn Menschen, bevor er sich selbst tötete. Der 27-jährige Mann war mit einigen seiner Opfer verwandt, andere tötete er wahllos.

23.09.2008

In Kauhajoki (Finnland) tötet ein 22-jähriger zehn Menschen an einer Berufsschule. Wieder eine sinnlose Tat.

07. 11.2007:

Bei einem Amoklauf an einer Schule in Tuusala (Finnland) tötet ein 18-jähriger Schüler mindestens acht Menschen.

16.04 2007:

Ein südkoreanischer Student erschießt in der Technischen Universität in Blacksburg (Virginia) 32 Studenten und Lehrkräfte. Dann tötet er sich selbst.

20.11.2006

An der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten schießt ein Jugendlicher um sich, offenbar ein 18-jähriger ehemaliger Schüler. Eine Lehrerin, ein Hausmeister und mehrere Schüler werden verletzt. Wenige Stunden später ist der junge Mann tot. Es ist einer der schwersten Fälle von Gewaltausbrüchen an deutschen Schulen im vergangenen Jahrzehnt.Juni 2006

Ein 20 Jahre alter Schüler versucht in Kempten, einen 60 Jahre alten Lehrer mit zwei Messern anzugreifen. Er kann von zwei Mitschülern überwältigt werden. In dem Gerangel wirft der Schüler ein Messer nach dem Lehrer. Es wird aber niemand verletzt.Mai 2006

In Berlin attackiert ein zwölfjähriger Grundschüler seine 62-jährige Lehrerin, nachdem diese eine Schlägerei auf dem Schulhof schlichten wollte. Die Frau erleidet bei einem Faustschlag des Jungen einen Gesichtsschädelbruch und muss operiert werden.

Oktober 2005

Mit einem Messer will ein Schüler an einer Privatschule im Landkreis Traunstein einen Lehrer töten. Zwei Frauen nehmen dem 15-Jährigen das Klappmesser ab und verhindern so eine Bluttat.

März 2005

In einer Schule im oberpfälzischen Rötz kehrt ein 14-jähriger Schüler nach einem Raumverweis mit einem Revolver zurück und bedroht seinen 35-jährigen Lehrer. Bei einem Handgemenge fällt ein Schuss, der aber niemanden verletzt. Zunächst wird von einem Mordanschlag auf den Lehrer ausgegangen. Im Zuge der Ermittlungen kommt heraus, dass sich der Schüler offenbar selbst erschießen wollte.

Juli 2003

In einer Realschule in bayerischen Coburg schießt ein 16-jähriger Schüler eine Lehrerin an und tötet sich anschließend selbst. Nach dem Schuss auf die Pädagogin flüchteten die Mitschüler in Panik aus dem Klassenzimmer und sprangen zum Teil aus einem Fenster im ersten Stock. Dabei wurden mehrere Schüler leicht verletzt.

April 2002

Bei einem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium (Thüringen) tötet ein ehemaliger Schüler mit einer Pistole 13 Lehrer, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschließend erschießt sich der 19-Jährige in einem Schulzimmer.

März 2002

Ein 16-jähriger Berufsschüler schießt in der bayerischen Landeshauptstadt München mit einer Gaspistole auf seine Lehrerin und verletzt diese leicht. Zuvor hatte er seine dritte Abmahnung erhalten und war von der Schule verwiesen worden. Nach dem Verweis ging der Schüler mit der Pistole auf den Gang und feuerte einer zufällig vorbeikommenden Lehrerin ins Gesicht.

Februar 2002

Ein 22-jähriger Amokläufer tötet am 19. Februar zunächst in einer Dekorationsfirma im bayerischen Eching zwei frühere Kollegen. Anschließend erschießt er in einer Berufsschule im Nachbarort Freising den Schuldirektor und verletzt einen anderen Lehrer mit einem Schuss ins Gesicht schwer. Danach richtet sich der Amokläufer selbst. Als Motiv vermutet die Polizei Rache. Der Mann war aus der Dekorationsfirma entlassen worden. Die Wirtschaftsschule hatte er mehrere Jahre besucht, bevor er durch die Abschlussprüfung fiel.

November 1999

Ein 15-jähriger Schüler stürmt mit einer Maske über dem Kopf kurz nach Unterrichtsbeginn mit zwei Messern in ein Klassenzimmer am Meißner Franziskaneum-Gymnasium (Sachsen). Er tötet mit insgesamt 21 Stichen seine 44-jährige Lehrerin. Der Jugendliche wird im Mai 2000 wegen "heimtückischen Mordes" zu sieben Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

November 1999

Drei Schüler einer Hauptschule im niederbayerischen Meppen werden Ende November 1999 in ihrem Klassenzimmer festgenommen. Sie planten die Hinrichtung zweier Lehrerinnen. Dabei hatte das Trio einen Amoklauf durch die Schule verabredet. Nach dem Blutbad wollten die Jugendlichen dem Plan zufolge die Schule in die Luft sprengen und mit Geiseln fliehen. Bei einer Hausdurchsuchung findet die Polizei bei einem der Jugendlichen einen Revolver.

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Wieso ist es so einfach, an Waffen zu kommen?

Stichwort – Kleiner Waffenschein

 

Dieses Papier erlaubt dem Inhaber lediglich das "Führen" von Gas-, Schreckschuss- und Signalwaffen. Er darf solche Waffen damit auch außerhalb seiner Wohnung bei sich tragen.

 

Der Kleine Waffenschein ist aber keine Erlaubnis zur Benutzung solcher Waffen. Lediglich in Notwehrsituationen darf der Besitzer sie abfeuern. Für Bergsteiger und Startgeber bei Sportveranstaltungen gelten Ausnahmen.

 

Der Schein wird auf Antrag von der örtlich zuständigen Behörde erteilt, etwa den Polizeibehörden oder Landratsämtern. Voraussetzung ist, dass der Bewerber volljährig sowie persönlich geeignet ist und zuverlässig erscheint. Er muss also mindestens 18 Jahre alt sein, darf nicht vorbestraft, drogensüchtig, alkoholabhängig oder geisteskrank sein. Die Gebühren liegen bei 50 Euro. Für den bloßen Erwerb von Gas- oder Schreckschusswaffen braucht man keinen Schein.

 

Doch offensichtlich kann man diesen Schein als Einstieg verstehen, wenn wer einmal eine Waffe besitzt, will sich doch nicht nur mit einer Gas-, Schreckschuss- und Signalwaffen zufrieden geben. Da bleibt es nicht aus, dass man dann nach anderen, noch gefährlicheren Waffen schaut.

Sind die Killerspiele schuld am erneuten Amoklauf?

Dieser Frage stellt man sich auch dieses mal wieder, wie nach jedem dieser Geschehnisse - doch hat sich bisher wirklich was verändert? Das Internet macht es möglich, dass man an diese Spiele kommt, egal, ob man sie nun verbietet oder nicht.

Ist ein Verbot also sinnvoll?

Sollte nicht jeder selber in der Lage sein, den Unterschied zwischen Realität und Spiel zu sehen?

Kann man den Spielen überhaupt die Schuld daran geben?

Das sind sicher Fragen, die nun wieder aufkommen, doch sind Vorbote überhaupt genügend Schutz? Vielmehr sollte man sich Gedanken darüber machen, was der Reiz der Spiele ist. Es kann doch nicht sein, dass man nur Punkte bekommt, wenn man Menschen tötet. Probleme kann man anders lösen, doch diese Spiele vermitteln einen anderen Eindruck und manche stumpfen so sehr ab, dass sie kein Mitleid mehr empfinden können. Das ist aber kein Grund in jedem Spieler einen potenziellen Amokläufer zu sehen.

Vielmehr muss man die psychologischen Gegebenheiten jedes Einzelnen dabei betrachten. Also wäre es nur ein Tropfen auf den heißen Stein, solche Spiele zu verbieten.

Im täglichen Leben sind wir von Gewalt umgeben, diese Ego Shooter sind nur ein kleiner Teil davon. Schaut euch Nachrichten an oder Filme, die sind keinen Deut besser und die News sind nun mal wirklich Realität. Sollte man es daher auch verbieten, das auszustrahlen? Es würde Kreise ziehen, dessen Ausmaß riesig wäre.

Sollte sich die Gesellschaft daher nicht erst einmal Gedanken darüber machen, wie man die alltägliche Kriminalität und Gewalt eindämmen kann, damit wären wir einen großen Schritt weiter...